Eine Hebebühne ist ein wichtiges Gerät, um diverse Reparaturen an Fahrzeugen und Anhängern vorzunehmen. Auch in der Landwirtschaft können Hebebühnen zum Einsatz kommen, unter anderem zum Beschneiden hoher Bäume. Diese sind natürlich extrem wichtig, aber heute nicht das grundlegende Thema. Heute wird über die Vor- und Nachteile von mobilen Hebebühnen in der Autotechnik gesprochen.
Privat oder gewerblich?
Natürlich gibt es viele Autobesitzer, die so viel Pflege und Reparatur an ihrem Fahrzeug selber vornehmen möchten wie nur möglich. Dies ist natürlich auch ohne Hebebühne möglich. Doch wollen wir ehrlich sein: Kann das Fahrzeug hochgehoben werden, sind alle von unten zugänglichen Teile wesentlich besser erreichbar. Die Zeiten, in denen man auf dem Rollbrett unter das Auto rutschen musste, sind vorbei, wenn die Hebebühne Einzug gehalten hat. Was für den gewerblichen Automechaniker ein absolutes Must-Have ist, ist für den Hobby-Schrauber eine Luxusanschaffung. Allerdings gibt es die mobile Hebebühne in unterschiedlichen Ausführungen, sodass man sich gut informieren sollte, welches Modell am besten zu einem passt.
- Auffahrrampen: Sie stellen das einfachste Modell dar. Sie sind beinahe überall, auf festem Untergrund einsetzbar. Es wird ein wenig Einfühlungsvermögen benötigt, um das Auto auf sie fahren zu können. Die meisten Fahrer lernen diese Lektion aber recht schnell. Um sie zu verstauen, wird nur wenig Platz benötigt, da man sie ineinanderstecken kann.
- Auffahrrampe mit Wagenheber: Mit diesem Modell wird der Effekt der eigentlichen Auffahrrampe erhöht, da mit dem Wagenheber noch mehr Höhe und damit Freiheit unter dem Wagen zum Arbeiten erreicht wird.
- Mobile Hebebühne: Sie ähnelt einem Hubwagen, dessen Arbeitsfläche als Hebebühne genutzt wird, lax ausgedrückt. Natürlich ist diese derart gefertigt, dass das Fahrzeug sicher darauf steht. Dabei muss unterschieden werden zwischen mobilen Hebebühnen für Motorräder und solche für Autos. Sie kann mechanisch oder hydraulisch angehoben werden.
- Mobile Hebebühne, elektrisch: Vom Prinzip funktioniert sie wie das oben genannte Modell, nur dass sie elektrisch betrieben wird. Sie hebt sich preislich vom mechanisch-hydraulischen Modell stark ab.
Die unterschiedliche Betriebsweise
- Hydraulisch: Das hydraulische Modell ist besonders für schwere Lasten geeignet, da die Hydraulikpresse das Einpumpen der Flüssigkeiten übernimmt. Selbst große Höhenunterschiede können überwunden werden, da mittels der Hydrauliktechnik eine große Kraft generiert wird.
- Elektrisch: Der elektrisch-betriebene Motor ist hier für Kraftübertragung zuständig.
- Pneumatisch: Diese Methode funktioniert wie die hydraulische. Nur wird der Druck anstatt mit einer Flüssigkeit mittels Luft aufgebaut.
- Mechanisch, mit Hilfe von Ketten: Ja, dies ist eine effektive, aber kraftraubende Variante, auch wenn Flaschenzüge zum Einsatz kommen. Diese Methode wird nach wie vor gerne für das Ausbauen und Entfernen von schweren Motorteilen eingesetzt.
Die große Entscheidung
Nicht nur das Budget entscheidet über das letztlich gekaufte Modell. Oftmals sind es die räumlichen Gegebenheiten, die über Kauf oder Nicht-Kauf entscheiden. Insbesondere der Untergrund ist in dieser Frage entscheidend. Denn er muss gut verdichtet und solide sein, damit er zu jedem Zeitpunkt eben und trocken ist. Dies ist grundsätzlich für den Einsatz von Hebebühnen oder Auffahrrampen wichtig. Wir dürfen die starken Kräfte, die bei ihrem Einsatz in alle Richtungen entstehen, nicht unterschätzen. Kein Wunder also, dass festmontierte Hebebühnen nur nach Abnahme durch den TÜV oder die DEKRA gewerblich zum Einsatz kommen dürfen. Aber auch im privaten Bereich sollte man bei einer festmontierten Hebebühne einen Fachmann die Abnahme machen lassen. Schon zur eigenen Sicherheit.
Folgende Anforderungen werden vom TÜV an den Boden der Halle gestellt:
- Fest montierte Hebebühnen: minimale Bodenstärke 20 Zentimeter
- Mobile Hebebühnen: minimale Bodenstärke 10 bis 20 Zentimeter
In beiden Fällen gilt: Ist die Bodenplatte noch Stärke, spricht absolut nichts dagegen, da dies noch mehr Standfestigkeit verspricht.
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch die Platzverhältnisse der Räumlichkeiten. Denn nicht nur das Fahrzeug und die Hebebühne müssen ausreichend Platz finden. Auch das Werkzeug und alle notwendigen, mobilen und fest installierten Geräte müssen ihren Platz finden können. Natürlich können auch auf kleinstem Raum Organisationstalente alles unterbringen. Aber sicherlich ist auch ausreichend Platz zum Arbeiten noch angebracht.
Dies gilt natürlich nicht nur in der horizontalen, sondern auch in der vertikalen. Viele Hobby-Schrauber verschätzen sich diesbezüglich bei der Wahl der Räume und sehen ihr Fahrzeug mit einem Male an der Decke des Raumes kleben. Sehr unangenehm. Daher ist es wichtig, immer auch einen räumlichen Puffer in alle Richtungen einzuplanen.
Die Witterung
Egal für welches Modell Sie sich entscheiden, setzen Sie Hebebühnen niemals der Witterung aus. Einzige Ausnahme bilden hier die Modelle, die auch tatsächlich für den Außeneinsatz geeignet sind. Dies ist dann aber gesondert ausgeschrieben bzw. vom Hersteller entsprechend propagiert. Für alle anderen Modelle ist ein langfristiges Aussetzen in der täglichen Wetterlage wahres Gift. Weder übermäßige Sonneneinstrahlung, noch länger anhaltender Regen wirken sich positiv auf die Hebebühnen aus. Daher sollte auch für die mobile Hebebühne stets ein fester Aufbewahrungsort geschaffen sein, damit sie nach jedem Einsatz dorthin, ins Trockene, wieder zurückgebracht werden kann, um auf den nächsten Einsatz zu warten.
Die Stromversorgung
Achtung – Achtung: Die meisten Modelle werden mit Starkstrom / Kraftstrom versorgt. Sollte eine derartige Stromleitung noch nicht vorhanden sein, sollte sie schnell gelegt werden können, um das Gerät schnell zum Einsatz bringen zu können.
Die Vorteile der mobilen Hebebühne
Ein Vorteil gegenüber den fest installierten Modellen liegt klar auf der Hand: Sie ist verhältnismäßig günstig und deshalb auch vom Privatmann oder der Ein-Mann-Werkstatt finanzierbar. Sie kann flexibel eingesetzt und platzsparend verstaut werden. Alles richtig! Aber leider bringt sie auch einen großen Nachteil mit sich: Die Hubhöhe ist recht niedrig. Dies bedeutet, dass die Unterseite des Fahrzeugs immer noch recht schwer erreichbar ist.
Fazit
Sie sehen – es ist gar nicht so einfach, sich für ein Modell zu entscheiden. Setzen Sie als erstes den Schwerpunkt fest. Nur wenn Sie sich ganz und gar im Klaren darüber sind, für welche Arbeiten das gute Stück genutzt werden soll, können Sie eine klare Entscheidung treffen. Mitunter ist die Ausrichtung nicht eindeutig. Doch in diesem Fall kann eventuell mit einer variablen Grube / abdeckbarer Grube in der Garage, der Werkstatt gearbeitet werden. So ist die Hubhöhe nicht mehr ganz so wichtig und die mobile Hebebühne ist mit einem Mal doch noch ausreichend.